Vegane Ernährung

Immer mehr Menschen ernähren sich vegan, auch Tierbesitzer stellen stellen sich die Frage ob Ihr Hund vegan ernährt werden kann. Ich muss gestehen das ich mir selber dazu noch keine Gedanken gemacht habe, ich selber esse sehr gerne mal ein Stück Fleisch und Hunde sollten meiner Meinung nach artgerecht gefüttert werden. Somit habe ich mich jetzt mehr mit dem Thema befasst, um vegane Tierbesitzer weiter zu helfen.

Viele Hundebesitzer würden Ihrem Hund gerne weniger Fleisch geben ohne ihn sogar lieber pflanzlich ernähren. Es wird befürchtet da ihr Liebling dann Mängel erleiden und krank werden.

Hunde stammen ursprünglich vom Wolf ab, der zu Gruppe Carnivoren (Fleischfresser) zählt. Asuch Wölfe sind keine reinen Fleischfresser, sondern essen nur dann Fleisch, wenn sie eine Beute erlegt haben. Die restliche Nahrung setzt sich aus Pflanzen wie Beeren und anderen Früchten wie Nüssen zusammen. Hunde leben seit vielen tausenden Jahren mit dem Menschen zusammen und ernähren sich von den Essensresten, die meist nur wenig Fleisch enthalten. Der Hund passte sich mit der Zeit an die fleischarme Ernährung an. All das sorgte dafür das der Hund besser Kohlenhydrate verdauen kann als der Wolf. Amylasen (Enzyme) werden verstärkt gebildet, welche die Stärke aufspalten kann.

Hunde sind somit an der pflanzlichen Ernährung angepasst und können vegetarisch oder vegan ernährt werden. Das Futter muss so zusammengestellt sein, das alle wichtigen Nährstoffe vorhanden sind. Im Grunde braucht der Hund kein Fleisch, sondern die dort enthaltenen Nährstoffe.

Hundefutter ohne Nahrungsergänzungsmittel ist quasi nicht möglich. Nahezu jedes Fertigfutter wird mit Nahrungsergänzungsmittel versetzt, auch beim BARFEN wird den Mahlzeiten z.B. Lachsöl, Lebertran, Seealgenmehl etc. zugefügt. So ist es in der von dem Menschen beeinflussten Welt wohl kaum mehr möglich, den Hund ganz „natürlich“ zu ernähren.

Laut einer Studie vom April 2022 wurden über 2500 Hundebesitzer zum Gesundheitszustand Ihres Hundes befragt. Mindesten ein Jahr lang wurden die Vierbeiner mit Fertigfutter, mit rohem Fleisch oder vegan ernährt. Im Gesamtergebnis der Studie schnitten die konventionellen ernährten Hunde am schlechtesten ab. Hund die rohes Fleisch erhielten, schienen am gesündesten zu sein, dicht gefolgt von den vegan ernährten Hunden.

Bei einer veganen Erkrankung im Vergleich zum BARFEN schien ein deutlich geringeres Risiko für viele häufige Erkrankungen, wie Magen Darm Erkrankungen, Hauterkrankungen, Allergien, Ohrenerkrankungen, Analdrüsenprobleme und noch weitere. Vegan ernährte Hunde hatten jedoch häufiger, Darmparasiten, Lebererkrankungen und Herzerkrankungen.

Der älteste Hund der Welt, ein Border Colli starb 2003 mit einem stolzen Alter von 27 Jahren. Diese Hündin war Veganerin.

Für Welpen, trächtige und säugende Hunde ist jedoch Vorsicht geboten, da diese Hunde eine andere Nähstoffzusammensetzung benötigen als erwachsene Hunde.

Wie bei der Fleischfütterung sollte auch bei der veganen Ernährung auf folgende Nährstoffe geachtet werden: essenzielle Aminosäuren (Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Penylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin), essenzielle Fettsäuren (Omega 3 Fettsäuren, DHA und EPA). Kohlenhydrate, Obst und Gemüse, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Beim veganen Fertigfutter sollte darauf geachtet werden das kein Zuckerersatz sowie unerwünschte Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe oder Farbstoffe enthalten sind.

Es ist ratsam halbjährlich eine Urin und Blutuntersuchung machen zu lassen, und den Gesundheitszustand des Hundes durch Kontrolle des Körpergewichts, der Aktivität und des Verhalten beobachten.

Ich glaube bei diesem Thema scheiden sich die Geister, ob man seinen Hund vegan ernähren kann oder nicht. Manche Tierärzte und Tierschutzorganisationen sind davon überzeugt das eine fleischfreie Hundeernährung zu einem längerem Hundeleben führen könnte – während Ernährungsberater sich strikt dagegen aussprechen. Ich als Ernährungsberaterin habe eine klare Meinung dazu: Ich empfehle nicht seinen Hund aus ethischen Gründen vegan zu ernähren. Der Hund ist ein Tier welches sich vorwiegend tierisch ernährt. Sein Hund aus eigenen Moralvorstellungen vegan zu ernähren, ist meiner Meinung nach nicht artgerecht. In der Ernährung ist es immer möglich einen Kompromiss zu finden, wie z.B. Fleischfreie Tage in den Ernährungsplan einzufügen, durch diese kleine Veränderung wird schon weniger Fleisch verfüttert. Einen reinen fleischlosen Plan würde ich nicht unterstützen, jedoch bin ich gerne bereit eine Lösung zu finden. Für mich ist das Thema vegane Ernährung nicht aus der Welt und ich werde mich weiter damit befassen um meinen veganen Hundebesitzern unter die Arme zu greifen.